LRS Förderung

Legasthenie ist keine Behinderung.
Legastheniker haben lediglich einen anderen Lernstil. Sie brauchen zum Lesen- und Schreibenlernen nicht mehr Druck, sondern mehr Zeit.  Dieselbe geistige Funktion, die Genialität erzeugt, erzeugt auch Legasthenie.

Wer eine Schwäche hat, hat aber auch besondere Stärken!

LRS ist sehr häufig auf eine Beeinträchtigung zentraler Automatisierungsfunktionen zurückzuführen. LRS kann sich ggf. unter folgenden Kriterien ankündigen: Schwierigkeiten der Tonhöhenunterscheidung, der Auge-Hand-Koordination, der Blicktüchtigkeit, dem Richtungshören, dem räumlichen Sehen, der Kurzzeitmerkfähigkeit, der Ordnungsschwelle, der Wahrnehmungs-trennschärfe sowie dem Lese- und Schreibvermögen.

Meist schon im Verlauf des 2. Schuljahres, vor dem Feststellungsverfahren, erleben Eltern und LehrerInnen die Kinder mit all den unterschiedlichsten Komplexitäten, welche sich mit dem Lesen und Schreiben lernen ergeben. Familien mit Kindern, bei denen LRS festgestellt wurde, wissen darum, wie schwierig sich das Familienleben gestalten kann.

Die Überlegungen zur Ummeldung der Kinder in eine „Neue Schule“, dem Herausnehmen aus dem bisherigen Klassengefüge und die evtl. Weiterbelegung des Hortplatzes sind von Eltern unter Beachtung der jeweiligen persönlichen Situation innerhalb der Familie abzuwägen.

Die klasseninternen Treffs hier an der Grundschule verstärken das Klassengefüge, helfen den Eltern mit bisherigen Schwierigkeiten umzugehen und verbessern den gewohnten Umgang mit den Kindern. Das Lesen- und Schreibenlernen steht nicht mehr innerhalb des Familienlebens an erster Stelle.

Sachsen ist eins von insgesamt zwei Bundesländern, welche den Kindern eine gestreckte 3. Klasse über 2 Jahre anbieten. Es ist richtig und wichtig, dass dieses Konzept erhalten bleibt! Für Kinder der LRS-Klassen geht das   3. Schuljahr über zwei Jahre, den Kindern wird somit ein ganzes Schuljahr zusätzlich geschenkt. Kinder mit LRS brauchen eben etwas mehr Zeit, Ausdauer, Wiederholungen und Zuspruch. Sie schaffen das.

Das Klassengefüge hier an der Grundschule setzt sich aus 16 bzw. 15 Schülern zusammen, jedes Kind hat seinen eigenen Schreibtisch. Unsere zwei Klassen – 3/1 und 3/2 – sind in der gesamten Grundschule voll integriert. Innerhalb des Unterrichtes erfolgt die Zusammenarbeit mit Sprach- und Ergotherapeuten.